Was wir durch Christus bekommen haben
Serie: | Bibeltext: Kolosser 2,1-10
Ein junger Mann redete mit einem älteren Christen und sagte zu ihm: «Später will ich mein Leben auch Jesus übergeben, jetzt will ich aber noch etwas vom Leben haben». Der ältere Mann sagte zu ihm: «Bist du so anspruchslos? Willst Du nur etwas vom Leben haben? Das wäre mir zu wenig. Ich will das Leben in seiner ganzen Fülle haben und das haben wir nur in Jesus Christus». Genau dafür kam Jesus Christus zu uns Menschen. Und er redet auch heute zu uns und wirkt an uns durch seine Worte. Die frohe Botschaft von Jesus Christus zu kennen, übersteigt alle menschliche Wissenschaft und Logik. In den Medien hat diese Botschaft keinen Platz. Darum sind viele Menschen getrieben von dem Gedanken, immer mehr haben zu müssen, um glücklich zu sein. Bei Christus aber finden wir einen Frieden, der uns zur Ruhe führt. Jesus Christus sagt: «Ich bin der Weg die Wahr- heit und das Leben» (Joh 14,6). Jesus selbst ist für uns da. Wie können wir mit ihm und von ihm leben? Paulus schreibt dazu:
«Ich will euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich um euch führe und um die in Laodizea und um alle, die mich nicht von Angesicht gesehen haben, damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.» (Kol 2,1-3)
Irrlehren bedrohten bereits das Leben der ersten Christen. Der Glaube braucht Nahrung aus dem Wort von Jesus Christus. Darum predigt Jesus zu den Menschen. Er legt einen grossen Wert auf die wahre Lehre von Gott. Prof. Rolf Hille schreibt: «Die Hindus stellen religiöse Riten ins Zentrum ihres Glaubens, der Buddhismus bietet eine Religionspsychologie an; die Muslime fragen mehr nach Rechtswissenschaft im Sinne der Scharia als nach theologischer Einsicht» (idea 7/2023). Jesus Christus aber ruft uns durch seine Worte zum Glauben und zum Vertrauen. Nur bei Jesus finden wir die wahre Liebe, den wahren Reichtum und das richtige Verständnis für unser Leben.
Auf dieses Geheimnis Gottes, das Christus selber ist, richten wir uns beim Lesen der Bibel und im Gottesdienst aus. Es geht darum, dass wir mit den richtigen Gedanken von Jesus gestärkt werden damit wir in Liebe miteinander vor Gott leben können. Warum fehlt uns das Verständnis für andere? Woher kommen die Gedanken, die uns unzufrieden machen? Leben wir mit zu hohen Zielen oder jagen wir Idealen nach, die uns mit Angst erfüllen und entmutigen. Sind wir bereit über unsere Ansichten nachzudenken und das richtige Verständnis für unser Leben bei Jesus und seiner Weisheit zu finden? Haben wir unseren Wert bei Christus gefunden? Er ist für uns in die Welt gekommen und redet durch seine Worte mit uns. Genügt uns das oder müssen wir unseren Wert durch Perfektionismus beweisen? Eine Mutter hat über diese Fehlprägung beim Bibellesen nachgedacht. In ihrer Küche hängt seither folgendes Schild: «Mut zur Unvollkommenheit». Das Unerreichbare führt in die Verzweiflung. Eine falsche Zielrichtung führt in die Resignation. Jesus ist unsere Vollkommenheit. Wo ich Vollkommenheit selber produzieren will, überfordere ich mich und andere.
«Ich sage das, damit euch niemand betrüge mit verführerischen Reden. Denn obwohl ich leiblich abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und freue mich, wenn ich eure Ordnung und euren festen Glauben an Christus sehe. Wie ihr nun den Herrn Jesus Christus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, was ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar.» (Kol 2, 4-7)
Was bedroht unseren Glauben an Christus? Was treibt uns herum? Das menschliche Herz kann nicht zur Ruhe kommen, wenn es sich nicht von ganzem Herzen auf Gott ausrichtet. Jesus sagt: «Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.» (Joh 7,16+17) Geht es mir im Leben wirklich um Gott? Will ich seinen Willen tun? Wir treffen täglich unzählige Entscheidungen. Habe ich mich für Gott und für das Tun von seinem Willen schon entschieden?
Paulus freut sich über alle Mitchristen, die sich für Gott und das Tun seines Willens entschieden haben. Ihr Leben ist durch Jesus erneuert und in Ordnung gebracht worden. Christus ist für Sünder gestorben und nicht für Fehlerlose. Kein Kind kommt mit der Überzeugung zur Welt: Ich bin zu dumm, zu dick, zu langsam. Die Selbstzweifel werden uns in dieser Welt durch andere Menschen eingepflanzt. Wo brauchen wir Klärung von solchen Gedanken in unserem Leben? Wo tragen wir schwere Lasten mit uns herum? Wo muss ich mich ständig mit anderen Menschen vergleichen? In Jesus Christus leben bedeutet, dass wir diese Fehlprägungen ablegen dürfen. Dadurch wachsen tiefe Wurzeln des Vertrauens zu Jesus und die Zweifel verhungern.
Es ist wichtig, dass der Glaube durch das Hören auf Jesu Worte immer wieder neu gestärkt wird. Ein Schlüssel für unseren Glauben ist, dass wir darüber nachdenken, was wir durch Christus bekommen haben! Es hilft mir am Abend Jesu Worte zu lesen und über alles nachzudenken, was ich an diesem Tag durch die Begleitung von Christus und dem Heiligen Geist erlebt habe. Wem kann ich mit dem helfen, was ich bei Christus gelernt und empfangen habe?
«Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf der Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.» (Kol 2,8-10)
Irrlehren wollen auch Christen täuschen. Darum ist es wichtig, auf das zu hören, was uns das Evangelium wirklich sagt: Christus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung die Macht aller Kräfte und Gewalten durchbrochen, die uns Menschen noch versklaven wollen. Durch die Kraft seiner Auferstehung, will Christus unser Leben von diesen Mächten befreien und erneuern. Christus ist durch seine Worte bei uns. Ihm verdanken wir unser Leben und er will es zu sich in sein ewiges Reich führen. Jesus hat die Macht dazu und er hat das Verlangen, uns jetzt schon mit seiner Fülle und seinem einzigartigen Reichtum zu beschenken!
In unserer Gesellschaft haben viele Menschen gelernt sich zu entschuldigen, sich herauszureden und sich selbst reinzuwaschen. Entschuldigungen blockieren die Verantwortung. Der Heilige Geist leitet uns an, Entscheidungen zu treffen, die zeigen, dass wir Verantwortung im Leben übernehmen. Christus spricht: «Wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.» (Mk 8,35) Welche Wünsche und Vorstellungen muss ich loslassen, um mein Leben ganz auf Jesus Christus auszurichten? Das gelingt nur, wo Jesus und seine Worte in meinem Leben wichtiger werden als alles andere.
Amen.