Unser Leben Jesus zur Verfügung stellen

Datum: Sunday, 25. June 2023 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Römer 12,1-2

«Ich ermahne euch also, Brüder und Schwestern, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen – als euren geistigen Gottesdienst. Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!» Römer 12, 1-2.

Liebe Gemeinde
Gott hat uns Menschen erschaffen. Wir haben unsere Würde als Menschen von ihm. Gott hat uns dazu berufen, dass wir mit ihm zusammenarbeiten. Es geht in unserem Leben um mehr als nur um Selbstbestimmung. Wir haben den Auftrag und die Verantwortung, gut für das zu sorgen, was Gott uns als Geschenk anvertraut hat.

Vom Geist der Liebe Gottes geprägt leben

Im Römerbrief führt uns Paulus zu einem tieferen Verständnis, was wir durch Jesus Christus von Gott geschenkt bekommen haben. Gott selber hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit wir durch seine Rettung in Gottes Gemeinschaft zurückfinden. Ein junger Mann wandte sich nach der Konfirmation seinen weltlichen Freunden zu. Alkohol und Partys prägten nun sein Leben. Enttäuscht von Betrug und Lügen leidete er unter Schuldgefühlen. Er suchte in hinduistischen Kreisen nach Erleuchtung. Durch Meditation versuchte er seine negativen Seiten loszuwerden und ein göttliches Bewusstsein in sich zu finden. Die Schuldgefühle holten ihn immer wieder ein. Durch das Lesen in der Bibel erkannte er, dass wir unsere Sünden nicht wegmeditieren können. Jesus Christus hat sie für uns ans Kreuz getragen und dort überwunden. Sünden verdrängen hilft niemandem weiter. Der junge Mann bekannte Jesus seine Sünden und wurde frei. Was er gesucht hatte, das hat er bei Jesus gefunden: Frieden in seinem Herzen. Nun hilft er anderen suchenden Menschen und liest mit ihnen die Bibel. Wenn wir auf die Worte Jesu hören, redet Gott zu uns. Menschen, die sich Jesu Worte verschliessen, schliessen sich selber von Gottes erlösender Kraft und der Gemeinschaft mit ihm aus (Joh 3,18). Den gehorsamen Tod Jesu am Kreuz nahm Gott als Lösegeld für unsere Sünden an. Wer im Glauben Jesus Christus als Retter annimmt, erfährt die Kraft Gottes: Er nimmt uns an und vergibt uns unsere Sünden. Paulus sagt zu den Christen in Rom: «Weisst du nicht, dass dich Gottes Güte zur Busse leitet?» (Röm 2,4). Jesus begegnet uns nicht mit Druck, sondern mit seiner schützenden Liebe (Joh 8,7). Wenn wir ihn darum bitten, heilt er unsere verletzten und zerbrochenen Herzen. Durch seine Worte stärkt er unser Vertrauen auf Gott, schenkt uns Frieden und Geborgenheit in der Gemeinschaft mit Gott und in der Gemeinde Jesu. Durch seine Worte, sein Wirken, seine Kreuzigung und Auferstehung schenkt uns Jesus Orientierung im Leben und Hoffnung und Halt im Sterben. Durch die Beziehung zu Jesus Christus werden wir von Gott gesegnet und können den Glauben an ihn durch Worte und Taten an die Menschen in unseren Familien und in unserer Umgebung weitergeben.

Gottes Kraft verändert uns

Die Frucht von der rettenden Kraft, die uns Gott durch Jesus Christus schenkt, zeigt sich an einer neuen Lebensausrichtung: Wir leben nun in der Gemeinschaft mit Gott unserem Schöpfer, der uns liebt (Rö8)! Jesus übt keinen Druck auf uns aus, sondern lädt uns ein, an das Evangelium zu glauben und freiwillig und gern in Gottes Nähe zu leben und ihm zu dienen. Wir erfahren Jesu Nähe durch seine Worte und im Gebet. In Gottes liebender Gemeinschaft erfahren wir seine Kraft. Sie verändert uns. Jesus überredet niemand. Er verzichtet auf Druck und Glaubensbeweise. Gerade darum musste Jesus leiden und Gewalt von Menschen erdulden bis hin zum Tod am Kreuz. In Jesu Nähe wird unser Leben vom Zwang erlöst, das ewige Leben mit religiösen und sozialen Leistungen verdienen zu müssen. Christus ist für uns gestorben, damit wir uns nun mit ihm zusammen um die Liebe zu Gott und zu unseren Nächsten von ganzem Herzen kümmern.

Ich freue mich über alle Stärkung und Hilfe, die wir in der Gemeinde erfahren und die wir Menschen in unserem Umfeld weitergeben, weil wir unser Leben ganz praktisch Gott zur Verfügung stellen. Das ist für Paulus die angemessene Antwort auf die erfahrene Barmherzigkeit von Gott und der vernünftige Gottesdienst. Unsere Beziehung zu Jesus Christus zeigt sich daran, dass wir wie er hingehen zu den Hungrigen, die ohne Jesu Worte leben und den Menschen helfen, die unter der Ungerechtigkeit dieser Welt leiden, weil sie keine Nahrung für sich und ihre Kinder haben. Wir dürfen Jesu Barmherzigkeit und Hoffnung zu kranken, unterdrückten und einsamen Menschen bringen. Die Taufe erinnert uns daran, dass wir der Sünde gestorben sind und in der Nachfolge Jesu für Gott leben (Rö 6,11). Der Heilige Geist wohnt im Leben der wiedergeborenen Christen, damit Jesus sie als Herr und Erlöser leiten und bestimmen kann. In kindlichem Vertrauen auf unseren Herrn werden wir durch den Heiligen Geist befähigt, das Gesetz Gottes im Geist der Liebe zu erfüllen (Rö 8,4; 13,8-9). «Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung» Römer 13,11.

Gottes Liebe wirkt sich auf unser Verhalten aus

Paulus schreibt: «Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann» Römer 12,17. Unter dem Einfluss des Geistes Gottes können wir auf das Vergelten von Bösem verzichten, weil Gott uns die Kraft dazu schenkt. Der Heilige Geist rüstet jeden Christ mit den nötigen Gaben für seinen Dienst aus. Christen fragen sich, welche Fähigkeiten hat mir Gott geschenkt, mit denen ich ihm dienen kann? Damit dürfen wir der Gemeinde Jesu und der Welt dienen, ohne uns dabei zu überfordern. Die einzelnen Gaben sind ein Reichtum den Gott allen schenkt. Wir sind keine Konkurrenten und müssen auch nicht alles selber machen. Der Heilige Geist zeigt uns beim Lesen der Bibel, wo wir eine Lebenskorrektur brauchen. Diese Veränderung geht meistens nur in kleinen Schritten vorwärts. Es gibt auch Rückfälle, wenn wir Altes aufgeben. Bei Christus und seinem Wort finden wir Erlösung für unsere Denkmuster, die nicht seiner Wahrheit und Freiheit entsprechen. Dadurch können wir Illusionen, Stolz, und Schuldgefühle mit seiner Hilfe überwinden. Wo brauche ich Jesu Hilfe, um dunkle Seiten, die ich vor Gott und Menschen verstecke, aufzugeben? Abhängige Menschen haben sich angewöhnt, Probleme mit Suchtmitteln zu verdrängen. Ängste wollen uns von der Verantwortung im Leben abhalten. Krankhafter Ehrgeiz führt zu einer übertriebenen Gewissenhaftigkeit und Übermoral. Muss ich geistlich erfolgreich sein, um meinen mangelnden Selbstwert aufzubessern? Kann ich durch den Perfektionismus nur mit 120 % leben? Lebe ich mit der Sucht, fehlerfrei zu sein? Dann kann ich mir meine eigenen Sünden nicht vergeben, die mir Gott schon lange vergeben hat. Die Liste könnten wir endlos verlängern. Durch die Leitung des Heiligen Geistes dürfen Christen unerreichbare, irreale und der biblischen Botschaft widerstrebende Ziele aufgeben, damit wir Gott richtig dienen können. Darum suchen wir miteinander die Gemeinschaft mit Jesus Christus, Hören auf seine Worte, helfen einander Busse zu tun und von der Freiheit in Christus zu leben. Wir üben miteinander, den Willen Gotts wirklich zu tun, auch da wo viel Arbeit. Treue und Geduld gefragt sind. Bei Jesus finden wir das Leben, das vom Geist der Liebe Gottes geprägt ist und uns wirklich frei und froh macht.

Amen.

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