Der Herr der Welt

Datum: Sunday, 27. September 2020 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: 1. Mose 1,1

Liebe Gemeinde
«Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde» (1. Mose 1,1). Auch wenn dieser Satz für viele selbstverständlich ist, lohnt es immer wieder darüber nachzudenken.

Gott überblickt den ganzen Weltverlauf

Wir können längst nicht alles fassen, was Gott durch seine Gedanken und seinen Willen geschaffen hat. Unser Denken ist an die Zeit und an unsere Welt gebunden. Mit keinem mechanischen Instrument lässt sich die göttliche Allmacht einfangen. Gott als der Schöpfer und Herr der Welt ist aber im ganzen System am Werk. Ihm gehört die Welt, er ist und bleibt ihr souveräner Herrscher. Nur bei ihm finden wir unsere wahre Geborgenheit. Psalm 139,5-6 spricht davon: «Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Solche Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch; ich kann sie nicht begreifen». Täglich dürfen wir Gottes Gegenwart rings um uns her wahrnehmen.

In Gottes Gegenwart leben

Bei Spaziergängen und Wanderungen können wir in der Natur Gottes Gegenwart sehen, bestaunen und ihm dafür danken. Der Wind, der die Baumwipfel zum singen bringt ist auch ein Werk unseres Schöpfers. Überall entdecken wir den Kreislauf der Erneuerung und sehen staunend auf die Allmacht des Schöpfers: Ich denke an die schönen Libellen, die ich kürzlich an einem Weiher bestaunen konnte. Ein Kind zeigte mir auf einer Wiese wunderschöne Blumen, die ich selbst übersehen hatte. Beim Abendspaziergang staune ich über den leuchtenden Abendhimmel.

Überall ist die Herrlichkeit unseres Schöpfers zu sehen. Wir werden alle überreich von ihm beschenkt. Immer wieder staune ich auch über viele technische Wunderwerke. Unser Schöpfer hat uns mit vielen wichtigen Fähigkeiten begabt. Für viele Menschen ist das leider alles selbstverständlich. Wie sieht es aber aus, wenn ich auf mein Leben blicke? Auch ich bin ein Teil der Schöpfung Gottes. Vielleicht ist auch das Wunder von meinem Leben etwas Selbstverständliches. Dann ist es hoffentlich auch selbstverständlich, dass ich in Verbindung mit meinem Schöpfer lebe! Nichts besitze ich von mir aus - keine Blutkörperchen und keine Zellen usw.

Abhängig sein von Gott

Obwohl Gott unser Schöpfer ist, kann ich meine Abhängigkeit von ihm verneinen und meinen eigenen Weg gehen. Viele Menschen verhalten sich so, als wenn sie völlig selbstständig wären. Das stellt uns vor die Entscheidung: Wir können Gottes Gaben nur wertschätzen oder missbrauchen. Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen die Befriedigung ihrer Lüste zu ihrem Gott gemacht haben. Sie missbrauchen andere Menschen (Kinder) für ihre bösen Absichten. Menschen, die sich gegen Gott auflehnen, suchen den Sinn des Lebens im Ausleben ihrer Triebe. Damit verfehlen sie ihr Lebensziel, das Gott ihnen gegeben hat.

Darum ermahnt uns der Prediger in der Bibel mit folgenden Worten: «Denn der Mensch fährt hin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse... Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat» (Pred. 12,5b u. 7). Unser Leben kehrt als Gabe zurück zum Geber.

Die Abhängigkeit von Gott können wir Menschen nicht ändern – sie ist ewig gültig. Darum ist es wichtig, dass wir über Gottes Zukunftsprogramm, das über jedem Leben steht, nachdenken. Die Gabe meines Lebens geht zurück zu meinem Schöpfer.

Von der Ewigkeit her leben

Wie wird es sein, wenn wir vor unserem Schöpfer und Herrn der Welt stehen? Welcher versteckte Eigensinn kommt dann ans Licht? Es wird alles an Licht kommen, was wir getan, gedacht und was wir unterlassen haben. Was haben wir aus dem gemacht, was Gott gehört? Haben wir bewusst vor Gott unserem Schöpfer gelebt? Wo wir von der Ewigkeit her leben, bleiben wir nicht bei unserem Besitz und bei unseren Zielen stehen. Wir erkennen, dass alles Gott gehört. Wir haben unser Leben von Gott empfangen, um als seine Kinder im Dienst des himmlischen Vaters zu leben. Die Ursünde besteht darin, dass wir trotzig über das von Gott empfangene Leben, selber verfügen wollen.

Es ist wichtig darüber nachzudenken, dass mein Leben, Gottes Leben ist. Der ewige Herr hat es mit anvertraut. Ich kann mit meinem Leben nicht machen und tun, was ich will. Unser Schöpfer hat es mir gegeben, damit ich ihn preise, lobe und ihm diene. Sind wir uns bewusst, dass wir als Gotteskinder bei unserer Arbeit und in unseren Familien vor unserem himmlischen Vater leben? Er sieht, mit wieviel Herzblut wir unsere Aufgaben zum Wohl unserer Nächsten wahrnehmen. Er freut sich mit uns, wenn unsere Arbeit gelingt. Er leidet mit uns und tröstet uns, wo überhebliche und eigensinnige Menschen sich uns widersetzen, weil sie in ihren Herzen gefangen sind und ihre Verantwortung vor Gott und Menschen nicht wahrnehmen. Sie leben nicht zu Gottes Ehre und tun, was sie selber wollen.

Unser herrlicher Herr hat Himmel und Erde geschaffen. Ihm gehören wir mit Leib und Seele. Von ihm und durch ihn und zu ihm hin ist auch mein Leben geschaffen. Nur in der Beziehung zu Jesus Christus hat unser Leben eine realistische Zukunft. Bei Jesus Christus finden wir eine neue Art zu leben: Wir stellen unser Leben täglich ohne Vorbehalt unter seine Leitung. Dadurch werden wir immer wieder von einem tiefen Frieden erfüllt und können uns vor Täuschungen und Versuchungen im Leben schützen. Es ist Gottes Plan und unser Vorrecht, dass wir von unserem Erlöser und Herrn von allen Seiten umgeben sind.

Die Frage ist nur, ob ich meinen eigenen Weg gehen will, indem ich mich dem Plan Gottes verweigere. Wir können immer wieder beobachten, wie sich Selbstbezogenheit und Rücksichtslosigkeit im Leben auswirken: Die Gemeinschaft mit Gott und mit Menschen wird dadurch behindert und verunmöglicht. Statt unsere Macht auszuspielen, dürfen wir bei Jesus die Erlösung und Kraft finden, um mit unseren Mitmenschen die Zusammenarbeit zu suchen und herauszufinden, wie wir uns gegenseitig unterstützen können.

Ich wünsche uns allen, dass wir uns im Leben und im Sterben voller Zuversicht, Freude und Dankbarkeit in die Hand unseres herrlichen Schöpfers, Erlösers und Herrn fallen lassen können. Möge uns der Heilige Geist beim Bibellesen und im Gebet immer wieder mit Gottes Schöpferliebe durchströmen. Jesus Christus bietet uns seine Erlösung an, damit wir in alle Ewigkeit mit ihm als Gottes Kinder leben können. Darum wollen wir ihm unser Leben übergeben und immer wieder neu anvertrauen: Mein Herz, mein Wille, mein Verstand und meine Gedanken gehören dir Herr, Jesus Christus. Durch dich lebe ich heute und vertraue auf deine Begleitung. Mein Leben kommt aus deiner Hand. Und du begleitest mich über den Tod hinaus – Amen.

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